Sizilien ist ein Symbol für Kultur, Kunst und Küche in Italien und der Welt.
Es gibt Orte auf der wunderschönen Insel, die ein Allheilmittel für die Augen und den Geist sind, auch wenn sie weniger berühmt sind als die berühmten Arancini.
Haben Sie schon einmal vom Labyrinth der Ariadne gehört?
Es ist ein Land-Art -Werk, das 1988 aus dem Genie von Italo Lanfredini hervorgegangen ist. Wir können es in Castel di Lucio in der Provinz Messina finden und deutlich besichtigen.
Es ist nicht das einzige freie Kunstwerk, das wir in der Umgebung finden können, denn das Labyrinth der Ariadne ist innerhalb der Fiumara d'Arte konfiguriert.
Fiumara d'Arte: Eine Liebesgeschichte gegenüber anderen und der Natur
Der Protagonist dieser Geschichte hat einen Vor- und einen Nachnamen, Antonio Presti.
Im Jahr 1982 musste Presti, ein sizilianischer Unternehmer mit einer Leidenschaft für Kunst, den Verlust seines Vaters verkraften.
Fast als suche er nach einer Antwort, wanderte der junge Unternehmer durch die Gebiete von Messina, bis er die Fiumara di Tusa erreichte, einen alten Fluss, der zwischen den Nebrodi-Bergen floss.
Genau in diesem Moment entstand in Presti zum ersten Mal das Konzept der Fiumara d'Arte. Er gab bei Pietro Consagra eine Skulptur zum Gedenken an seinen Vater in Auftrag, aber er behielt dieses Werk nicht für sich, im Gegenteil!
Er ließ die Stele genau an der Flussmündung positionieren, da Kunst seiner Meinung nach ein kollektives Gut und nicht die ausschließliche Gewohnheit eines Privatmanns sein sollte.
Aber trotz der edlen Absicht schien die Welt gegen ihn zu rudern.
Der arme Presti musste mit allen Mitteln kämpfen, damit diese Arbeiten nicht sich selbst überlassen wurden, und er wurde sogar unter Druck gesetzt, das bereits Geleistete abzureißen.
Eine sehr bedeutsame Geste wurde 2005 von Presti selbst vollbracht, der sein Möglichstes tat, um das Fenster mit Blick auf das Meer mit der Aufschrift „GESCHLOSSEN“ in allen Sprachen der Welt zu verdecken.
Ich erinnere mich noch heute an den Satz: „ Es gibt Männer, die im Leben die Freude haben, die Fenster zum Meer zu öffnen, aber dieselben Männer haben die Macht, sie zu schließen.“ ”
Aber wie im Märchen triumphieren am Ende gute Vorsätze!
Nach jahrelangen Kämpfen und Missbräuchen wurde die Fiumara d'Arte im Jahr 2006 schließlich praktisch als Park anerkannt.
Ariadnes Labyrinth
Ariadnes Labyrinth ist ein Landungskunstwerk , das zwischen 1988 und 1989 wenige Kilometer von Castel di Lucio entfernt von Italo Lanfredini im Auftrag von Antonio Presti geschaffen wurde.
Als Lanfredini in Sizilien ankam, war er von der Kultur des Ortes und vor allem von der sizilianischen Architektur fasziniert. Eine entscheidende Rolle spielten die kryptischen und labyrinthischen Straßen der sizilianischen Vororte und die hellenische Atmosphäre, die auf der ganzen Insel herrschte.
Nach einem Jahr voller Projekte und Überarbeitungen endlich die Beleuchtung!
Fast wie Homer bei Calliope ließ sich auch Lanfredini von einer Muse inspirieren, genauer gesagt von Arianna, der Tochter des Minos.
Um das Werk zu schaffen, entschied sich der Künstler, nur Beton zu verwenden, und er tat dies auf eine ganz besondere Art und Weise.
Tatsächlich beschloss er, die Betonspule überhaupt nicht zu modellieren und überließ diese Belastung den atmosphärischen Einflüssen und Besuchern.
Dieser Aspekt sagt viel über die Absichten des Werkes selbst aus, denn obwohl es sich um ein Werk moderner Kunst handelt, können wir die absolute Kompatibilität mit der Umgebung erkennen.
Es ist, als wäre es schon seit Anbeginn der Zeit da.
Besonderheit
Dass dieses Bauwerk absolut lebendig ist, ist schon von weitem zu erkennen.
Der Eingang zu diesem transdimensionalen Portal sieht aus wie ein hoher, schmaler Spitzbogen, der zu einem spiralförmigen Pfad führt.
Eine weitere Besonderheit, die sofort auffällt, ist, dass es zwar ein Labyrinth ist, es aber nur einen Weg gibt.
Das ist der Kern der Arbeit! Der Zweck dieses Labyrinths besteht nicht darin, sich zu verirren, sondern sich selbst zu finden.
Raserei und tägliche Abnutzung führen bei jedem Einzelnen zu einem Prozess der Depersonifizierung, der ihn zu einem Fremden für sich selbst macht.
Sich selbst zu finden bedeutet, den ursprünglichen Frieden zu finden, der zwischen den trüben Alltagsgedanken verloren geht.
Genau aus diesem Grund erscheint das Labyrinth der Ariadne wie ein einsamer, umfassender und wohlwollender Weg, dem man in jeder Hinsicht folgen kann.
Den Kern dieses Labyrinths bildet ein imposanter Olivenbaum . Eine starke Symbolik und keineswegs dem Zufall überlassen: Nach dem Beton wieder die Natur, eine starke Botschaft, die uns an unseren Platz in der Welt erinnert, die aber dennoch ein Gefühl von Respekt und Frieden weckt.
Der Mythos von Ariadne
Der Mythos der Ariadne erzählt die Geschichte von Göttern, Königen, Helden, Monstern und Stieren!
Tatsächlich ist es mit dem Mythos des Minotaurus verflochten, einem göttlichen Monster, das auf ziemlich bizarre Weise geboren wurde!
Alles beginnt mit Minos, dem König des damals blühenden Kreta.
Er flehte Poseidon, den mächtigen Gott des Meeres, an, ihm einen Stier zu schicken, damit er ihn ihm zu Ehren opfern könne.
So sah der reiche König kurze Zeit später einen majestätischen und wunderschönen weißen Stier aus dem Meer kommen.
Beim Anblick des Stiers übernahm jedoch die menschliche Natur des Königs die Oberhand und er beschloss, dem Gott einen weiteren Stier zu opfern und den Stier, der aus dem Meer kam, für sich zu behalten.
Offensichtlich bemerkte der Gott die Täuschung und beschloss, ihn auf einzigartige Weise zu bestrafen, indem er Pasiphae, die Frau des Minos, verfluchte.
Tatsächlich begann sie von diesem Moment an, ein fleischliches Verlangen nach dem Stier zu hegen.
Die Besessenheit wuchs von Tag zu Tag und nach mehreren Rückschlägen beschloss die Königin, sich an Daedalus zu wenden.
Der Erfinder seinerseits hat eine Lösung gefunden!
Er baute eine hölzerne Kuh mit hohlem Innenraum auf Rädern. Im Inneren wurde diese hohle Kuh mit Rinderhaut bedeckt, so dass sie in jeder Hinsicht wie ein Tier aussah.
Das Experiment war erfolgreich!
So wurde Asterio geboren, besser bekannt als Minotaurus, ein Tier, das den Körper eines Menschen hatte, aber typische Taurin-Eigenschaften wie Hörner, Hufe und Schwanz aufwies.
Wieder einmal wurde Dädalus gebeten, das Problem zu lösen. Ihm wurde der Bau eines Labyrinths übertragen, um die widerliche Kreatur einsperren und Kreta schützen zu können.
Beim Bau des Labyrinths war sogar Dädalus selbst gefangen und konnte nur dank des Genies seines Sohnes Ikarus auf Wachsflügeln davonfliegen, aber das ist ein anderer Mythos.
Schließlich sehen wir die Figur der Ariadne, Tochter des Minos, die inzwischen erwachsen geworden ist und sich in Theseus, den athenischen Helden, verliebt hat, der zusammen mit den Opfern ging. (Athen war ein Vasall Kretas und schickte jedes Jahr Kinder, um den Minotaurus zu ernähren)
Die junge Prinzessin verliebte sich auf den ersten Blick in Theseus und vertraute ihm eine List an, um zurückkehren zu können.
Tatsächlich beschloss er am Tag der Prüfung (auf Ariadnes Vorschlag hin), zuerst zum Gewölbe des Minotaurus aufzubrechen, wobei er das Ende der Kugel, die am Eingang des Labyrinths befestigt war, dicht bei sich hielt.
Dank dieses Tricks war es dem jungen Helden möglich, Asterio zu töten und aus dem Labyrinth zurückzukehren.
Der Mythos geht weiter, wenn auch nicht zugunsten von Ariadne. Sie beschloss, zusammen mit dem Helden zu gehen, aber als er die Ernsthaftigkeit der Absichten des Mädchens erkannte, beschloss er, sie auf der Insel Nasso zurückzulassen.
Vom Schmerz zerstört, weinte sie, bis sie die Aufmerksamkeit von Dionysos auf sich zog, der sich in sie verliebte und sie heiratete.
Und Theseus?
Als er nach Kreta aufbrach, beschloss der junge Athener im Einvernehmen mit seinem Vater, der Farbe der Segel eine Botschaft zuzuordnen:
- Schwarze Segel – schlechtes Omen, gescheiterte Mission
- Weiße Segel – das Monster ist besiegt, Sieg!
Also hissten sie zu Beginn die schwarzen Segel und wollten die Melancholie der Situation beschreiben. Doch manchmal spielt ihnen das spöttische Schicksal einen Streich, und tatsächlich vergaßen sie bei ihrer Rückkehr, die weißen Segel zu montieren.
Aigeus, der Vater von Theseus, kontrollierte jeden Tag das Meer, und als er die schwarzen Segel des Schiffes seines Sohnes erkannte, wurde er so entmutigt, dass er sich von der Klippe stürzte.
Abschluss
Der Mythos der Ariadne ist eine Metapher für das Leben. Wir lassen uns oft von den Dingen mitreißen, ohne jedoch wirklich den Faden festzuhalten, der uns wieder auf den richtigen Weg bringen kann.
Im Labyrinth verirrt man sich nicht
Wir sind im Labyrinth
Dem Minotaurus begegnet man im Labyrinth nicht
Im Labyrinth begegnet man sich selbst
H. Kern
